Josef Grimm wurde am 13.10.1900 in Deisenried, Landkreis Miesbach geboren.
Er wuchs zusammen mit sechs Geschwistern in Oberaudorf auf,
wo seine Eltern ein landwirtschaftliches Anwesen übernahmen.
Die Liebe zum geistlichen Beruf weckte in Josef Grimm ein Bekannter der Familie. Es war Johann Neuhäusler, der spätere Münchner Weihbischof, welcher wegen Kritik an den Nazis vier Jahre in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau gefangen gehalten und erst vier Tage vor Kriegsende von amerikanischen Truppen befreit wurde.
Am 29. Juni 1925 wurde Josef Grimm im Dom zu Freising von Kardinal Faulhaber zum Priester geweiht und am 12. Juli 1925 feierte er in Oberaudorf seine erste Primiz (1). Dreizehn Jahre lang war er dann in fünf verschiedenen Orten als Hilfs- und Aushilfspriester tätig - darunter auch in München-Untermenzing, wo er die örtliche Seelsorge leitete.
1935 übernahm er die neugegründete Pfarrei St.Martin an der Eversbuschstraße, die damals noch "Adolf-Hitler-Straße" hieß und wohnte im Pfarrhaus an der ehemaligen Schulstraße. Schon ein Jahr später - 1939 - ließ er sich nach Götting bei Bad Aibling versetzen, um seiner Heimat näher zu sein. Josef Grimm war dort angesehen und beliebt, er führte neben der Gemeindearbeit als Pfarrer noch eine kleine Landwirtschaft, wie er es von Zuhause gewohnt war. Die letzten Kriegstage sollten ihm in Götting allerdings zum Verhängnis werden. Im April 1945 setzte sich eine SS-Einheit aus dem Raum Gießen nach Oberbayern ab und bezog in Götting Quartier. Befehlshaber dieser Truppe war Untersturmführer Josef Cornel Franz Bachot. Am 28. April 1945 besetzte die Freiheitsaktion Bayern (FAB) (2) die Rundfunkstation in Freimann und forderte die Bevölkerung angesichts des bevorstehenden Kriegsendes über den Sender auf, die weiß-blaue Bayernfahne zum Zeichen der kampflosen Übergabe zu hissen. Am selben Morgen suchte der Lehrer Georg Hangl den Ortspfarrer Josef Grimm auf, und sie beschlossen, die Hakenkreuzfahne auf dem Kirchturm durch die bayerische Fahne zu ersetzen.
Gegen 6.30 wehte die bayerische Fahne über Götting. Kurz darauf wurde Pfarrer Grimm von einem Offizier aufgesucht und aufgefordert, den Fahnenwechsel wieder rückgängig zu machen. Als gegen 11.30 Uhr über Rundfunk das Scheitern der FAB gemeldet wurde, wähnten sich Pfarrer Grimm und Lehrer Hangl verhängnisvollerweise außer Gefahr. Um ca.16.00 Uhr wurde Pfarrer Grimm durch besagten Untersturmführer verhaftet. Das darauffolgende "Verhör" dauerte nur 5 Minuten. Bachot und ein weiterer SS-Mann fuhren anschließend mit Pfarrer Grimm in ein nahegelegenes Waldstück, wo sie ihn schwer mißhandelten und dann mit mehreren Schüssen töteten. Abends gegen 19.00 wurde auch Lehrer Hangl von Bachot und zwei SS-Männern abgeholt, um "vernommen" zu werden. Unterwegs provozierte die SS einen Fluchtversuch und erschoß Georg Hangl. Die SS versagte beiden "Verrätern" ein kirchliches Begräbnis. Die SS verließ die Stadt am Abend des 28. April in Zivilkleidung. Am 2. Mai 1945 konnte Götting den Amerikanern kampflos übergeben werden. Erst am 3. Mai konnten die beiden Männer unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt werden. Der Mörder Bachot wurde Ende Mai 1961 verhaftet und stand 1963 in Traunstein vor Gericht. Der Staatsanwalt forderte zweimal lebenslänglich. Bachot wurde lediglich zu 7 Jahren Freiheitsentzug wegen Totschlags an Pfarrer Grimm verurteilt. Im Falle Hangl wurde er freigesprochen. Schließlich wurde die Strafe durch Revision auf 3 Jahre reduziert, weil ein Befehlsnotstand nicht ausgeschlossen werden konnte. Diese Strafe war durch die Untersuchungshaft bereits verbüßt und Bachot verließ den Gerichtssaal als freier Mann. Dieses gerichtliche Verfahren und das anschließende Urteil wurden seinerzeit als skandalös empfunden.
Die Göttinger stifteten den beiden Männern einen gemeinsamen Gedenkstein nahe der Stelle, an der Pfarrer Grimm ermordet wurde. Eine Pfarrer-Grimm-Straße gibt es in Götting allerdings erst seit 1975 - nach Lehrer Hangl wurde gar erst 1987 eine Straße benannt!
1) Erste heilige Messe
(2) Seit 1942 unter Hauptmann Dr. Rupprecht Gerngroß bestehende Widerstandsgruppe in Bayern, die aus ca. 400 Soldaten, Zivilisten und der Dolmetscherkompanie bestand und am 28.April 1945 aktiv wurde.
Wenn Sie an der Geschichte unserer Schule interessiert sind, finden Sie in der Schulchronik wertvolle Informationen.
In unserer Schule befinden sich auf engstem Raum viele Menschen. Damit wir uns trotzdem in unserer Schule wohlfühlen, müssen wir aufeinander Rücksicht nehmen und alles vermeiden, was das Wohlbefinden beeinträchtigen könnte. Die Hausordnung soll uns dabei helfen.
Der Förderverein unterstützt die Eltern, Kinder und Lehrkräfte an der Schule mit zahlreichen Aktivitäten, die nicht nur den Mitgliedern, sondern allen Kindern an unserer Grundschule zu Gute kommen.